Die Rede ist von der Rallye Dakar, die seit Dezember 1978 ausgetragen wird. Der Initiator dieser Rallye war der Franzose Thierry Sabine, doch er verkaufte die Rechte weiter. Der neue Eigentümer und Veranstalter der Rallye ist die A.S.O. (Amaury Sport Organisation), einer der größten Sportveranstalter der Welt. Die Tour de France gehört ebenso zum Portfolio des Unternehmens.
„If life gets boring, risk it“
Dies war das Lebens-Motto von Thierry Sabine und danach orientierte er sich auch, als er die Rallye Dakar entwickelte. Bis heute gilt sie als eine der gefährlichsten und anspruchsvollsten Motorsportveranstaltungen überhaupt. Am 14. Januar 1986 kam Thierry Sabine während der Rallye ums Leben, aber nicht als Fahrer, sondern sein Helikopter stürzte während eines heftigen Sandsturms in der Nähe des Nigers ab. Ein Gedenkstein erinnert dort an ihn. So tragisch der Unfall war, desto mehr festigte sich dadurch der Mythos dieser Rallye.
Die Unterschiede zu den Wettbewerben der WRC
Die Rallye Dakar kann als ein Marathonwettbewerb verstanden werden, ein sogenannter Rallye Raid, bei dem ausschließlich auf unbefestigten Strecken gefahren wird. Die Rallye Raids zeichnen sich durch ihre Extreme aus, sei es in der Länge oder beim Schwierigkeitsgrad. Weiterhin treten bei einer solchen Rallye mehrere Fahrzeug-Gattungen gegeneinander an. Vom Auto über den LKW bis hin zu Motorrad und Quad darf beinahe jedes motorisierte Gefährt an einer solchen Rallye teilnehmen. Es gab Zeiten, in denen die Motorräder gewannen und dann waren es die Autos, die im Vorteil waren. Gleichzeitig erhöht diese Vielfalt die Identifikation der Fans mit der Rallye, denn jeder Fan hat seinen eigenen Favoriten.
Die Terrorgefahr veränderte die Welt des Rallye-Sports
Das Jahr 2008 sorgte für eine tiefgreifende Veränderung: Aufgrund von Terrorwarnungen musste die Rallye Dakar abgesagt werden. Aus dieser Konsequenz heraus suchten die Verantwortlichen der A.S.O. nach neuen Optionen. Man war sich schnell einig, dass Afrika als Austragungsort zu gefährlich geworden war und kam zu dem Schluss, dass eine Verlegung des Rennens die sinnvollste Option war. Die Wahl fiel auf Südamerika, dort wird die Rallye Dakar von da an ausgetragen. Die beiden Länder Argentinien und Chile bieten mit ihrer abwechslungsreichen und spektakulären Landschaft die perfekten Bedingungen, um ein solches Event austragen zu können. Der Name der Rallye wurde allerdings nicht angepasst.
Die Todesfälle
Das Lebens-Motto des Gründers wirkt bei jeder Rallye, er hat es ihr in ihre DNA gepflanzt. Experten gehen davon aus, dass dies der Grund für die enorme Popularität der Rallye Dakar ist. Sie löst eine unbeschreibliche Faszination bei vielen aus. Seit ihrer ersten Austragung starben sechzig Menschen, meist Fahrer oder Beifahrer, aber auch unbeteiligte Zuschauer trifft es immer wieder. Bei einer Distanz von über 5.000 Kilometern lässt sich eine Absicherung der Strecke kaum gewährleisten. Es werden wohl noch weitere Todesfälle hinzukommen.